Nur 5 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt liegt in einem reizvollen, zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Landschaftspark das Schloss Georgium. Den Grundstock der 1927 durch den Freistaat Anhalt gegründeten „Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau“ bilden kostbare Gemälde aus Sammlungen der Askanischen Fürstenhäuser. Der Bestand umfasst Werke deutscher und niederländischer Malerei sowie Graphik vom Spätmittelalter bis zum frühen 19. Jahrhundert. Eine kleinere Sammlung französischer und italienischer Gemälde sowie Werke des 19. und 20. Jahrhunderts runden den Bestand ab. Als Besonderheit der Dessauer Sammlung sind die qualitätvollen Cranach-Altäre und die umfangreichen Bestände an Werken der Frankfurter Malerschule der Goethe-Zeit zu erwähnen. Die im historischen Fremdenhaus befindliche Graphische Sammlung bewahrt kostbare Handzeichnungen deutscher, schweizerische und niederländischer Meister sowie europäische Druckgraphik des 16. - 20. Jahrhunderts auf. Die ehemalige Orangerie wird ganzjährig als großzügige Halle für Sonderausstellungen genutzt. In den ehemaligen Stallungen befindet sich eine Museumsgaststätte mit ca. 80 Plätzen.
Im Gegensatz zu den Schlossmuseen der Umgebung, die denkmalpflegerisch der Präsentation von historischen Interieurs verpflichtet sind, werden im Schloss Georgium – ganz im Sinne eines Kunstmuseums – die Bestände chronologisch sowie nach Themen und Schulen geordnet ausgestellt. Leicht überschaubare und einprägsame Gruppierungen von Bildern ermöglichen es dem Besucher, eigenständig künstlerische Handschriften zu erkennen und Stilentwicklungen nachzuvollziehen. Ohne einer verwirrenden Fülle unterschiedlicher Kunstformen oder Bildersprachen ausgesetzt zu sein, erlauben es die beziehungsreich und durchweg auf Augenhöhe präsentierten Gemälde, auch im Detail historische Bildwelten zu entdecken. Bei seinen Erkundungen kann sich der Besucher auch an Hand von kurzen Leittexten zu den einzelnen Epochen und Kunstschulen orientieren. Zur näheren Beschäftigung mit den Bildinhalten stehen didaktische Themenblätter zum Mitnehmen zur Verfügung. Eine Liste der zahlreichen Katalogpublikationen findet sich unter
http://www.georgium.de.