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Früher (vor mehr als 160 Jahren) gab es kein Telefon oder E-Mail.
Nachrichten wurden „telegrafiert“.
Die Telegraf-Stationen standen in Sichtweite.
Jede Station hatte eine Signal-Anlage.
Die Signale waren ähnlich wie ein ABC.
Wenn man das Signal-ABC konnte, konnte man die Nachricht verstehen.
In den Jahren 1832/33 bis 1849/52 wurden in Preußen zwischen Berlin und dem Sitz der Preußischen Verwaltung Rheinland in Koblenz staatliche und militärische Nachrichten mit Hilfe der optisch-mechanischen Technik übermittelt. Dazu errichtete man auf vorhandenen Gebäuden (Kirchen; Schlosstürme) oder auf eigens gebauten Funktionsgebäuden Signalanlagen, deren wichtigste Elemente sechs einzeln bewegliche Flügel waren. Festgelegten Flügelstellungen wurden Bedeutungen zugeordnet und so übermittelt.
Von den insgesamt 62 Stationen standen 11 auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt (Nr. 19 bis Nr. 20). Diese Stationen sind teilweise durch eine standardisierte Beschilderung (Hinweisschild) kenntlich gemacht.
Von den ehemaligen Stationsgebäuden sind u. a. die Johannis-Kirche in Magdeburg, das Schloss in Ampfurth und die rekonstruierte Telegrafenstation in Neuwegersleben erhalten. Durch eine Rekonstruktion ist hier ein Stationsgebäude mit einer funktionsfähigen Telegrafenanlage entstanden, ergänzt mit einem Museum zur Geschichte und Technik der optischen Telegrafie, u. a. sind ein originalgetreu rekonstruiertes Fernrohr, Telegrafistenuniformen aber auch eine Briefmarkensammlung und „literarische Kostbarkeiten“ zu betrachten. Darüber hinaus bietet eine Videovorführung ein anschauliches Bild von der Tätigkeit der Telegrafisten.
Den Besuchern wird Geschichte zum Anfassen („begreifen“) geboten, er kann selbst zum Telegrafisten werden, Nachrichten einstellen und durch ein Fernrohr die Gegenstation beobachten.