[ ausblenden ]
August Herrmann Francke gründete vor langer Zeit in Halle ein Haus und eine Schule für Waisenkinder (= Kinder, deren Eltern tot sind).
Das war vor mehr als 300 Jahren.
Die Schule hatte einen Schulgarten.
Er gründete auch Betriebe.
Zum Beispiel eine Druckerei, eine Buchhandlung und eine Apotheke.
Heute kann man in diesem Museum sehen, wie Herr Francke gelebt hat.
Im früheren Waisenhaus ist jetzt eine Ausstellung.
Sie zeigt Dinge von der Zeit, als Herr Francke lebte und unterrichtete.
Er begann auch, Bücher zu sammeln.
Die Bibliothek hat sehr viele kostbare Bücher.
Das schwerste Buch, eine alte Bibel, wiegt fast 10 Kilogramm.
Die Franckeschen Stiftungen, gegründet 1698 als Armen- und Waisenanstalt durch den pietistischen Theologen August Hermann Francke (1663-1727), entwickelten sich im 18. Jahrhundert zu einer europaweit bekannten pädagogischen und sozialen Einrichtung.
Heute sind die Franckeschen Stiftungen ein moderner kultureller Bildungskosmos an historischer Stätte und stehen auf der deutschen Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe. Mit ihren eigenen musealen Schätzen sowie Bibliothek, Archiv und mehreren pädagogischen Einrichtungen, aber auch mit den über 40 Partnern auf dem Gelände bilden die Franckeschen Stiftungen ein einzigartiges Zentrum kultureller, pädagogischer, wissenschaftlicher, sozialer und christlicher Aktivitäten. Die Franckeschen Stiftungen richten ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm aus. Dazu zählen Ausstellungen, Vortragsreihen, wissenschaftliche Konferenzen, Konzerte, Feste und Kinder- und Familienprojekte.
Den Aufbau seines sozialen und pädagogischen Reformwerkes leitete August Hermann Francke (1663-1727) von seinem Wohnhaus aus. Das
Francke-Wohnhaus war Ausgangspunkt seiner weitreichenden Unternehmungen, deren Spuren man heute noch in Gesellschaft, Religion und Kultur finden kann. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wurde es 2008 wiedereröffnet. Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich das
Informationszentrum. In der ehemaligen Wohnetage der Familie Francke, dem
Francke-Kabinett, lässt eine ungewöhnliche Ausstellung die Stifterpersönlichkeit und seine vielfältigen Talente entdecken. Ob Theologe und Pädagoge, Global-Player und Visionär, Wirtschaftsexperte oder Bauherr – prominente Persönlichkeiten des heutigen gesellschaftlichen Lebens stellen in neun Filmen die Begabungen und die Tatkraft August Hermann Franckes vor.
Das
Waisenhaus-Kabinett im Erdgeschoss des Historischen Waisenhauses bietet Besuchern anhand von Texttafeln, exemplarischen Objekten, Büchern, einem Modell und Videofilm einen Überblick über die Geschichte der Franckeschen Stiftungen von 1698 bis in die Gegenwart an. Das ganze Jahr hindurch präsentieren die Franckeschen Stiftungen unterschiedliche kunst- und kulturhistorische Ausstellungen im Historischen Waisenhaus auf der Ausstellungsetage. Jedes Jahr im Frühjahr wird die große thematische Jahresausstellung eröffnet. Die
Kunst- und Naturalienkammer im
Historischen Waisenhaus gilt als der älteste deutsche Museumsraum. Sie wurde zu Unterrichtszwecken angelegt und ist heute wieder nach dem originalen Museumskonzept des 18. Jahrhunderts an ihrem historischen Platz in der Mansarde des Waisenhauses aufgestellt. Die 18 barocken Sammlungsschränke mit über 3.000 Naturalien, Kuriositäten und Artefakten vermitteln einen einzigartigen Eindruck. Im Foyer vor der Kunst- und Naturalienkammer laden die Franckeschen Stiftungen regelmäßig Künstler ein sich mit der Kunst- und Naturalienkammer auseinander zu setzen. Diese Reflexionen schlagen eine Brücke vom barocken Kuriositätenkabinett zur Gegenwart.
Das Kinderkreativzentrum
Krokoseum bietet im Sockelgeschoss des Historischen Waisenhauses auf über 300 qm Kindern einen vielschichtigen kulturellen und museumspädagogischer Aktionsraum. Das abwechslungsreiche Angebot richtet sich an Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren sowie deren Eltern, Geschwister und Freunde, aber auch an Kindergarten- und Hortgruppen wie Schulklassen. Es beinhaltet Kultur-, Museums-, Kunst- und Medienpädagogik, Schul- und Familienangebote, Ferienprogramme, thematisch orientierte Projektarbeit sowie Ausstellungstätigkeit. Die
Historische Bibliothek der Franckeschen Stiftungen wurde Ende des 17. Jahrhunderts gegründet. Der Bibliotheksbau von 1726-1728 gilt als der älteste noch erhaltene profane Bibliothekszweckbau Deutschlands. In dem barocken Kulissenmagazin stehen etwa 35 000 Schriften des 16. bis 19. Jahrhunderts. In kleinen Kabinettausstellungen werden regelmäßig Schätze aus den eigenen Beständen der Historischen Bibliothek gezeigt.
Sammlungen bei museum-digital