Der als „Roter Ochse“ bekannte, heute noch betriebene Gefängniskomplex wurde 1842 als „königlich-preußische Straf-, Lern- und Besserungsanstalt“ eröffnet. Die heutige Gedenkstätte befindet sich in einem mehr als 100 Jahre alten Bereich des Gefängnisses, der als Lazarett gebaut später Hinrichtungsstätte der nationalsozialistischen Justiz, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Haftort sowjetischer Geheimdienste und ab Anfang der 1950er Jahre bis 1989 Wirtschafts- und Vernehmergebäude des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR war.
Aus dieser Zeit sind u.a. eine Waffenkammer und ein Fotolabor des MfS sowie Werkstattbereiche für Strafgefangene im Original erhalten. Zwei mit Originalinventar ausgestattete Räume sind den subtilen Verhörmethoden des MfS gewidmet. Von der Richtstätte, in der über 500 zum Tode verurteilte Männer und Frauen ihr Leben lassen mussten, zeugen die freigelegten Fundamente der Fallschwertmaschine.
Besucher haben die Möglichkeit, sich in getrennten Dokumentationsbereichen über die Geschichte des „Roten Ochsen“ und die Opfern der politischen Justiz in den Diktaturen vor und nach 1945 zu informieren.
In zwei getrennten Bereichen im Erdgeschoss und im 2. Obergeschoss der Gedenkstätte dokumentiert die Dauerausstellung Der ROTE OCHSE Halle (Saale) – Politische Justiz 1933-1945/1945-1989 die Geschichte der Haftanstalt in zwei aufeinanderfolgenden Diktaturen.
Für Besuchergruppen werden zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten Führungen sowie Seminare bzw. für Schülergruppen (ab 9. Klasse) Projekttage angeboten. Um rechtzeitige vorherige Anmeldung wird gebeten.
Detaillierte Angaben zu den Bildungsangeboten finden Sie unter dem folgenden Link auf der Internetpräsentation der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale).
© Bild 2 Sammlung Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle