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Am 18. Februar 1546 starb Luther in seiner Geburts-Stadt Eisleben.
Er kam hierher, weil er einen Streit klären wollte.
Luther war schon länger krank.
Er starb in diesem Haus.
Heute ist es ein Museum.
Man sieht eine nachgemachte Toten-Maske.
Man sieht auch das Tuch, das auf dem Sarg lag.
Martin Luther war seiner Heimat, der Grafschaft Mansfeld, eng verbunden. Er fühlte sich deshalb verpflichtet, zur Schlichtung der jahrelangen Streitigkeiten unter den Mansfelder Grafen beizutragen. Diese waren aus der Teilung der Herrschaft in die dynastischen Linien „Vorderort“, „Mittelort“ und „Hinterort“ entstanden. Eine erste Vermittlungsreise im Oktober 1545 brachte kein Ergebnis, so dass beschlossen wurde, im Januar 1546 weiter zu verhandeln. Am 23. Januar brach Luther von Wittenberg in Richtung Eisleben auf, es sollte die letzte Reise des Reformators in seine Geburtsstadt sein.
„Luthers letzter Weg“ lautet der Titel der neuen Ausstellung im Sterbehaus. Sie erzählt von genau dieser letzten Reise des Reformators nach Eisleben und von seinen letzten Tagen dort. Die Ausstellung richtet den Blick aber auch auf Luthers Wege bei der Auseinandersetzung mit Sterben und Tod in seiner Familie und im Freundeskreis: Luther als Betroffener und Trauernder, Luther als Tröster und Seelsorger. Welche Rolle spielt der Tod in Luthers Theologie? Die Ausstellung geht zudem der Frage nach, welchen Einfluss Luthers Theologie auf die Sterbekultur hat.
Den Höhepunkt des Ausstellungsrundgangs bilden die so genannten „Sterberäume“ – die Schlafkammer und das Sterbezimmer – mit der von Friedrich Wilhelm Wanderer entworfenen historistischen Ausstattung. Alle Objekte und Möbel wurden restauriert, und die Räume sind nun erstmals wieder so erlebbar, wie sie ursprünglich von Wanderer geplant wurden. Im Sterbezimmer ist zudem das wichtigste Exponat ausgestellt: das Bahrtuch, das 1546 Luthers Sarg bedeckte.